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1992 kam Cecilia nach Renchen, eine junge Frau aus Afrika. Sie suchte Arbeit und stellte sich dabei auch bei uns vor. Wir blieben in Kontakt und sie bat mich hin und wieder um Hilfe bei verschiedenen Dingen. Inzwischen hat sie eine eigene Wohnung, Arbeit und nach viel Anstrengung die deutsche Staatsbürgerschaft. Als sie 2003 ihre Duldung in Deutschland ausgestellt bekam, durfte sie erstmalig Reisen unternehmen. Ihr sehnlichster Wunsch war es, in die Nähe ihrer Heimat zu reisen, wo sie auch Bekannte hat - das Ziel: Ghana.

Als Dank wollte sie mich dazu einladen, was ich gerne annahm. Ich wollte aber nicht nur als Tourist hinfahren, sondern auch etwas tun. Deshalb kam mir die Idee zu einer Spendenaktion unter Freunden und Verwandten sowie die Veranstaltung eines Konzertes mit meinem Kinderchor "Wirbelwind" und dem Jazzchor aus Oberkirch mit Peter Erdrich. Ein kleines Konzert in unserem Josefsaal in Renchen, es war sehr gut besucht und die Spendenfreudigkeit überdurchschnittlich groß.

Letztlich reiste ich im August 2003 mit 2500 Euro im Beutel nach Ghana - ohne genaue Vorstellung, was ich eigentlich damit vorhabe.

Vor Ort entschied ich mich dann für das Kinderheim “Country-Side Children`s Home“ welches mir vorher schon durch ein Prospekt bekannt war. Als ich das Kinderheim besuchte, war mir sofort klar: das ist der richtige Platz. Ich verlor Herz, Seele und wohl auch ein klein wenig meinen Verstand. Denn ich entschied mich ein Haus zu bauen und das Kinderheim auch weiterhin zu unterstützen.
Nun ging es ran. Die Kinder machten den Bauplatz - eine Ananasplantage - frei. Ich zeichnete grob auf, wie ich mir das Haus vorstellte, ging zu einem Architekten, der dann einen ordentlichen Plan daraus machte. Nach drei Tagen war die Baugenehmigung durch. Herr Danso, einer unserer Gastgeber, kümmerte sich um die Beschaffung von Sand, Steinen, Zement und nötigen Lastwagen und den Arbeitern. Ich erklärte, dass das Geld bis zu meiner Abreise “verarbeitet“ sein musste, damit ich Fotos machen könne für meine Heimat. Und dies funktionierte auch erstaunlich gut; ich konnte jeden Tag die Fortschritte bewundern. Ich informierte mich über Fenster, Türen, Dachkonstruktionen und Wasseranschlüsse. Es wurde mir auch klar: bis das Haus fertig ist, werde ich regelmäßig hinreisen, das Geld persönlich hinbringen und den nächsten Bauabschnitt anleiten müssen.

Im Februar 2004 fand die zweite Reise statt, ich wurde unterstützt und begleitet von Adelheid Obert-Knörzer und Monika Ganther. 2005 konnten wir im Frühjahr das Haus eröffnen. Seither fliegen wir jährlich in verschiedenen Besetzungen und vermitteln auch Volontäre für eine „freiwillige“ Zeit dort.

Das Projekt wächst von Jahr zu Jahr und stellt uns vor immer neue Aufgaben. Wir haben viele Freunde in Ghana gewonnen und sind gespannt was die Zukunft noch bringt…mehr darüber finden sie auf den nächsten Seiten.

Wir bedanken uns für Ihr Interesse und jede Form von Unterstützung,

Corinna Höfinghoff mit Kinder- und Jugendchor "Wirbelwind" sowie allen Freunden und Helfern des Projektes „Ghana“